.htaccess: Relaunch ohne SEO-Verluste

mit .htaccess-Datei alte auf neue URLs umleiten

Sie kennen dieses gute Gefühl: Der Schwenk von der alten auf die neue WebSite verlief erfolgreich und pannenfrei. Das Design überzeugt durch Frische und Modernität. Die aktuellen Inhalte machen sich auch gut. Erste Feedbacks von Stammkunden sind ebenfalls durchweg positiv. Doch plötzlich brechen die Zugriffszahlen ein und Ihr Google Ranking geht flöten. Wenn Sie nämlich auch noch daran gedacht hätten, den Suchmaschinen per sogenannter „.htaccess“-Datei mitzuteilen, wo die „alten“ Inhalte jetzt zu finden sind, wäre alles ok gewesen. Aber so?

Die SEO-Panne vermeiden

Leider öfter als gedacht setzt nach dem Relaunch genau dieser beunruhigende Prozess ein. Das heisst, dass ein über Jahre mühsam erarbeitetes gutes Suchmaschinenranking offensichtlich ruiniert ist. Die WebSite erreicht über Google & Co. keine neue Kunden und Zielgruppen mehr und verfehlt somit ihr Ziel. Dabei lässt sich diese SEO-Panne ganz einfach vermeiden. Auch wenn das Problem rechtzeitig entdeckt und schnell gehandelt wird, kann das vorhandene Reichweitenkapital noch gerettet werden.

Weil die BB-ONE.net als Hoster in dieser Situation von Kunden oft den Notruf zur SEO-Rettung erhält, haben wir uns entschlossen, Ihnen zu diesem Thema ein weiteres „How to“ zu Verfügung zu stellen. Hier zeigen wir Ihnen eine Methode, alte URLs mittels sogenannter .htaccess-Datei auf neue weiterzuleiten. Damit retten Sie das Ranking der alten Inhalte und erhalten für die neue WebSite eine SEO-Verstärkung.

Der häufigste Fehler

In der Regel wird der Relaunch aufgrund der Veränderungen im Unternehmen wie z.B. in den Produkten oder Kundenerwartungen notwendig. So entsteht durch den Wandel auf der WebSite ein Wildwuchs von Inhalten. Denn die Online-Redakteure werden verzweifelt versuchen, neue Inhalte und Themenfelder in die bisherige Struktur des CMS  einigermaßen sinnvoll hineinzuquetschen. Dies führt später zum genannten SEO-Problem beim WebSite-Relaunch.

In der Erwartung, die Inhalte in eine neue und hoffentlich bessere Struktur zu packen, werden Sie für Ihre Inhalte aus alten kryptischen URLs neue sprechende Adressen entwickeln. So soll’s auch sein. Aber das bedeutet auch, dass sich viele Adressen innerhalb der WebSite ändern.

Ein Beispiel:
Aus www.IhreDomain.de/produkte?p=56&sID-Tag=Sonderangebote
macht das neue CMS die ansprechendere URL www.Ihredomain.de/sonderangebote/.

Manchmal passiert es auch umgekehrt, dass ursprünglich prägnante URLs aufgegeben werden müssen, weil das neu CMS oder die aktuellen Inhalte eine andere Systematik erfordern. Im Ergebnis erleben Sie den gleichen Effekt. Da es die alte Adresse nun nicht mehr gibt, werden Google-Referenzen oder andere Links auf diese Adresse ins Leere laufen. Dieser fehlgeschlagene Seitenaufruf wird doppelt bestraft. Der interessierte Neukontakt ist für Sie verloren und Ihre WebSite wird von den Suchmaschinen heruntergestuft. Das müssen Sie verhindern.

Methoden der Ranking-Sicherung

Ihr Ziel sollte demnach sein, die so entstandenen „toten Links“ aufzufangen und sinnvoll auf die neuen Inhalte umzuleiten. Dazu benötigen Sie auf Ihrer neuen WebSite folgende Funktionen:

  • eine vollständige Sitemap
  • eine Suchfunktion
  • direkte, sprechende Links zu den wichtigsten Seiten

Die wichtigste Grundmaßnahme lautet also, eine korrekte Weiterleitungen einzurichten, damit

  • Gäste sofort zu den gesuchten Information gebracht werden, auch wenn sie alte URLs verwenden.
  • Google und andere Suchmaschinen von der Änderung der relevanten URLs erfahren und diese in ihrem Index korrigieren.

Die Vorteile dieses Vorgehens:

  • Fehlermeldungen werden vermieden.
  • Das Suchmaschinen-Ranking bleibt erhalten.
  • Kein neuer Webseiten-Besucher geht verloren.

Schritt 1: URLs der beliebtesten bzw. wichtigsten Inhalte sammeln

In der Regel stellen alle gängigen Content Management Systeme die oben genannten Funktionen zur Verfügung. Die Kunst besteht daher eher darin, genau zu wissen, welche die am häufigsten aufgerufenen URLs sind und welche Inhalte am meisten verlinkt wurden. Hierzu lassen Sie sich einfach von den Suchmaschinen die Inhalte anzeigen, welche unter Ihren Firmen- bzw. Markenbezeichnungen mit relevanten Einträgen zu finden sind. Anschließend sammeln Sie diese Daten und erstellen eine Liste der URLs mit der exakten Schreibweise.

Schritt 2: Korrekte Weiterleitung mit „.htaccess“-Datei einrichten

Eine korrekte Weiterleitung richten Sie am einfachsten mit einer ASCII-Datei namens „.htaccess“ ein. Diese muss im Hauptverzeichnis des Webservers liegen und besitzt im wesentlichen folgenden Inhalt:

RewriteEngine On
Redirect 301 /produkte?p=56&sID-Tag=Sonderangebote /sonderangebote/
...

Die erste Zeile teilt dem Webserver mit, dass ein Modul namens RewriteEngine verwendet werden soll. In unserem Beispiel verwenden wir Apache und haben das Modul natürlich entsprechend installiert. (Dazu wird es in der httpd.conf bzw. apache2.conf eingetragen.) Dieses Modul wird übrigens grundsätzlich immer dann benötigt, wenn „sprechende“ URLs verwendet werden sollen. Sie brauchen es in jedem Fall zum Umschreiben bzw. Weiterleiten von URLs nach dem WebSite-Relaunch.

Die zweite Zeile teilt Google und anderen Suchmaschinen den Status-Code für diese WebSite mit. Die Zahl 301 sagt: „moved permanently“. Das bedeutet, dass die aufgerufene URL sich dauerhaft geändert hat. Der Webserver leitet den Besucher oder die Suchmaschine automatisch auf die neue URL weiter. Google & Co. werden den Sucheintrag in ihrem System entsprechend korrigieren.