Erlaubt ist, was geht ?

ICANN hat die Lücke entweder selbst bemerkt oder wurde auf sie aufmerksam gemacht. Jedenfalls wurden zwei externe Unternehmen beauftragt, die Zugriffs-Logs zu untersuchen und das Ausmass des Problemes festzustellen. Dabei kam heraus, dass offenbar 60 Zugriffe und 200 eingesehene Datensätze mit jeweils identischen Zugangsdaten zusammenhängen. In diesem Kontext ist die Äusserung der ICANN nicht ganz klar.

Wenn das stimmen sollte, so hat EINE Person oder EINE Organisation wenigstens mehr als einmal, offenbar 60 mal die Lücke ausgenutzt. Die Betroffenen, deren Daten eingesehen wurden, hat ICANN bereits informiert. Bei der Gelegenheit wurden sie auch darüber informiert, WER auf ihre Daten zugegriffen hat. Eine dieser Personen soll sich bereits über einen Anwalt geäussert haben. Sinngemäss bestreitet sie laut Branchenportal DomainIncite, dass sie unsauber oder unrechtmässig agiert habe. Die namentlich genannte Person sieht sich auch nicht in der Lage zu sagen, ob sie selbst die Zugriffe ausgeführt habe oder ob es eine andere Person mit den Zugangsdaten des namentlich genannten getan habe.

Natürlich sind die Informationen des Branchenportales aus unserer Sicht aus wenigstens zweiter Hand und daher mit einiger Vorsicht zu geniessen. Jedoch sollte auch der gesunde Menschenstand bei der Bewertung eine Rolle spielen.

Da wird jemand beschuldigt, etwas unehrenhaftes, ja sogar kriminelles getan zu haben. Er weist die Anschuldigung jedoch nicht wirklich zurück, sagt nicht: „Nein, das habe ich nicht getan“. Er sagt vielmehr, dass er nicht unsauber oder ungesetzlich vorgegangen sei und er könne auch gar nicht sagen, ob er die Zugriffe überhaupt ausgeführt habe.

Das Muster kommt bekannt vor, man denke an ähnliche Äusserungen von bekannten Politikern.

Links zum Thema