Mehr als nur „Gesucht & Gefunden“ im World Wide Web

Wer das von Anfang richtig gemacht hat und konsequent durchzieht, der muss sich bei späteren Änderungen nicht fürchten. Denn wenn die Suchmaschinen eine Webseite erst mal zum Fressen gern hatten, dann lassen sie diese auch so schnell nicht wieder los. Es gibt nur eine einzige Ausnahme: Wenn technische Änderungen bis auf Browser-Ebene durchgreifen, so geschehen mit der verbindlichen Einführung von SSL-Zertifikaten für die sichere Übertragung von Webseiteninhalten, dann besteht zwingender Handlungsbedarf.

Welche Möglichkeiten haben Unternehmen, ihre Webseite für die Suchmaschinen zu optimieren? Was sind die wichtigsten Grundregeln für nachhaltigen SEO-Erfolg?

Unser erster Tipp:

Suchen Sie sich einen guten, das heißt sprechenden Domainnamen. Durch die sogenannten „neuen“ Top-Level-Domains gibt es wieder eine recht gute Auswahl außerhalb der Favoriten „.de“ oder „.com“.

Dann der zweite Rat:

Augen auf bei der Partnerwahl! Ist der Internet Provider und/oder die Online-Agentur in der Lage, einen Webserver mit SSL-Zertifikat korrekt einzurichten und technisch sauber zu betreiben? Kann die Design-Abteilung Webseiten im Sinne von „design supports function“ bauen? Ist die Onlineredaktion in der Lage, sprachlich verständliche Texte zu schreiben und die richtigen Schlüsselwörter zu finden, welche die Zielgruppe als Suchwörter verwenden wird?

Und der dritte Hinweis lautet:

Nutzen Sie die SEO-Werkzeuge Ihres Content Management Systems! Alle professionellen CMS bieten inzwischen Funktionserweiterungen, die aus der Suchmaschinenoptimierung quasi ein Kinderspiel machen. Es kostet nur etwas mehr Zeit beim Aufbau der Inhalte und ein wenig sprachliches Geschick. Aber dieser Aufwand lohnt sich immer.

Welchen Einfluss hat die Entwicklung der technischen Standards für optimale Webseiten?

Wie bereits eingangs erwähnt: einen großen! Nehmen wir das Beispiel SSL- bzw. TLS-Serverzertifikate. Eine Webseite ‚ohne’ wird von einem Browser ohne Sicherheitswarnung gar nicht erst aufgerufen. Das schreckt nicht nur Besuchende ab, sondern merken auch die Suchmaschinen. So etwas fließt nämlich auch in ein technisches Ranking ein, das von A+ für „hervorragend“ bis T für „grottenschlecht“ geht.

Dieses technische Ranking bemisst unter anderem auch die Schnelligkeit beim Aufruf der Webseiten. Damit wird ganz schnell klar, dass ein mit hochaufgelösten Bildern oder Videos überfrachtetes Design genau so schädlich wirkt wie ein schlecht angebundener oder überbuchter Diensteanbieter für Webseiten.

Immer wieder kursieren Tipps, die maximalen SEO-Erfolg versprechen. Mit welchen Irrtümern über die Suchmaschinenoptimierung werden Sie bei Ihrer Arbeit konfrontiert?

Wir? Eigentlich gar nicht. Denn unsere Kunden verlassen sich einfach darauf, dass wir für SEO-optimale technische Rahmenbedingungen sorgen. Manche Fehler wie das Keyword-Spamming, also der renitenten Wiederholung bestimmter Schlagwörter oder Textpassagen, machen unsere Kunden schon ewig nicht mehr, weil wir sie von jeher entsprechend konsequent weiterbilden.

Daher laufen sie auch nicht Gefahr, dem Marketing-Köder des „maximalen SEO-Erfolgs“ im World Wide Web aufzusitzen. Das ist auch gar nicht wünschenswert, denn nach dem Maximum folgt schnell die Talfahrt. Wir setzen deshalb auf Nachhaltigkeit. Und ein anhaltender SEO-Erfolg stellt sich nur durch langfristige, kontinuierliche und handwerklich saubere Arbeit ein.

Das Interview führte die freie Journalisting Beatrix Westphal (info@beatrix-westphal.de)