Die Datensammler: Analyse-Werkzeuge
Wenn Sie sich bei der Suchmaschinen-Optimierung viel Mühe geben, dann wollen Sie schließlich wissen, wie groß Ihre Reichweite ist und ob Ihr „SEO“ wirklich funktioniert. Daher ist es durchaus in Ordnung, dass Sie mehr über Ihre Nutzer erfahren wollen und dazu ein Analyse-Werkzeug benutzen. Doch Vorsicht bei der Wahl der Mittel!
Google Analytics mag ja praktisch sein, aber eigentlich dürfen Sie es als kommerzieller Betreiber einer Webseite gar nicht einsetzen. Denn Google sammelt nicht nur die legalen Daten. Doch anstatt diese Informationen zu anonymisieren, macht Google das totale Gegenteil. Die Datenkrake konkretisiert die Daten auch noch und beobachtet das Nutzerverhalten beim Surfen. Welche Suchbegriffe gibt der Nutzer ein und welche Links klick er an? Welche Shops und Produkte finden sein Interesse? Und welche Informationen liefert er an seine Lieblings Online-Portale? Google Analytics liest den gesamten Browserverlauf aus. Inklusive aller verwendeten Cookies und Eingaben des Nutzers. Und es setzt alle Informationen zu einem individuellen Nutzerprofil zusammen. Personenbezogener geht’s also kaum noch. Und was das schlimmste ist: Google verkauft seine Erkenntnisse an Dritte. In den USA vielleicht erlaubt. In der EU nicht.
Es geht auch anonym!
Als Anwender von Google Analytics haben Sie gar kein Einfluss darauf, was mit diesen ganzen Daten passiert. Doch leider bleibt Ihnen die Veranwortung für den Mißbrauch erhalten. Also sollten Sie bei der Wahl des Analyse-Werkzeuges auf wenigsten auf die drei folgenden Kriterien achten:
- Sie müssen dem Nutzer anbieten können, die Analyse abzulehnen. Er muss dem also dem sogenannten „Tracking“ widersprechen können.
- Die IP darf ausgelesen, muss aber anonymisiert werden. Das heisst, wenigstens die Ziffern hinter dem letzten Punkt dürfen nicht gespeichert werden.
- Auf Verlangen müssen die Trecking-Daten einer Webseite gelöscht werden können.
Als Alternative zu Google empfehlen wir gerne „Piwik“. Denn dieses Werkzeug erfüllt alle genannten Kriterien. Und deshalb geben ihm auch die offiziellen Datenschützer gute Noten. Doch hier ist das wichtigste Argument, dass es ganz ohne personenbezogene Daten auskommt.
So geht’s weiter …
Wie Sie sehen, ist das Thema „personenbezogene Daten“ im Internet sehr umfangreich. Und dabei haben wir sogar bewusst Aspekte weggelassen oder nur kurz gestreift. Aber wir hoffen, dass wir Ihnen ein Grundverständnis vermitteln konnten. Uns ist wichtig, dass Sie sensibilisiert sind. Deshalb werden wir in naher Zukunft zusammen mit dem eBusiness Lotsen Berlin auch Webinare zum Thema organisieren.
Natürlich setzen wir auch die Serie über die Datenschutz-Grundverordnung fort. In den nächsten Beiträgen beschäftigen wir uns zum Beispiel mit den Auswirkungen auf KMUs. Und wir zeigen Ihnen, wie Sie sich selbst als Anwender vor zu viel Datenschnüffelei schützen können. Ganz praktisch und konkret.
Was verpasst?
Hier finden Sie noch einmal die Liste aller Artikel, die bereits zum Thema erschienen sind: