Was den Domainbetrieb so aufwändig macht, sind nicht die technischen Aufgaben. Wenn man wie wir von Anfang an mehrere eigene Nameserver und vielleicht als zusätzliche Absicherung noch einen oder zwei Fremd-DNS einsetzt, dann ist eine Domain ununterbrochen erreichbar und Website und E-Mail damit auch stets verfügbar.
Die größte Herausforderung war und ist der Faktor Mensch.
Für den Laien, der mal eben eine Domain braucht, sind die Regeln und technischen Zusammenhänge meist unverständlich und kompliziert. Da wird dann schnell bestätigt, dass man die Registrierungsrichtlinien gelesen hat, was meist nicht stimmt. Geschweige denn wurden sie verstanden. Dabei sind die Pflichten, die man als stolzer Domain-Inhaber hat, einfach einzuhalten: Man muss die Kontaktdaten aller Ansprechpartner stets aktuell halten; man muss E-Mails von der Registry oder vom zuständigen Provider genau lesen und ggf. nachhaken, wenn man etwas nicht verstanden hat. Und man sollte regelmäßig und pünktlich seine Domaingebühren bezahlen. Sonst kann einem die Domain auch schon mal abhanden kommen. Und tatsächlich sind veraltete Kontaktdaten und säumige Kunden im Domaingeschäft die arbeitsintensivste Herausforderung.
Früher gab es übrigens öfter Streitfälle in Sachen Namens- und Markenrechten. Anfangs schnappten pfiffige „Domaingrabber“ den Rechteinhabern Domains vor der Nase weg, um sie dann teuer zum Kauf anzubieten. Oder es gab zwei Anwärter mit vergleichbaren Rechten. Dann haben wir beratend und vermittelnd für unsere Kunden eingegriffen. Heute werden wir aktiv, wenn ein Kunde eine Domain für sich beanspruchen will, die aus welchen Gründen auch immer zwar frei zu sein scheint, aber nicht über den normalen Weg zu registrieren ist, weil sie als sogenannte „Premiumdomain“ gilt.
Welche Merkmale machen ein starkes Domain-Design aus?
Hier scheiden sich die Geister, ob es drei, sieben oder mehr goldene Regeln beim Domain-Design gibt. Aber unabhängig davon sind unserer Meinung nach folgende besonders wichtig:
- Man muss sich den Domain-Namen gut merken können, damit man ihn später fehlerfrei eintippen oder an Interessierte weitergeben kann.
- Der Domain-Name sollte nicht zu lang sein. Das hat mit Punkt 1 zu tun und damit, dass man auf Bindestriche als Gliederung und mögliche Fehlerquelle verzichten kann.
- Idealerweise ist der perfekte Domain-Name selbsterklärend. Er enthält entweder den wichtigsten Schlüsselbegriff und/oder den tatsächlich prominenten Eigennamen. Beides unterstützt das Online-Marketing gegenüber der gewünschten Zielgruppe und bei der Suchmaschinenoptimierung.
Danach kommen weitere Kriterien wie z. B.: Welche Domains verwendet der Wettbewerb? Wie sieht es mit der Verfügbarkeit von verschiedenen Schreibweisen und Domainendungen aus? Wird ein regionaler oder globaler Markt angestrebt? Ist der Domainname auch als Adresse in Social Media Netzwerken frei, d. h. verfügbar?
Welche Vorteile bietet ein gut gewähltes Domain-Design, was sind die Nachteile eines „schlechten“?
Ein guter Domain-Name hilft Geld und Zeit zu sparen. Denn wenn man den Inhalt oder die Bekanntheit einer Domain mit aufwendigen Marketingkampagnen unterstützen muss, dann ist im Domain-Design schon sehr viel schief gelaufen.
Kunstbegriffe, wie einst „beans.de“ einer war (Insolvenz in 2001), sind ein typisches Beispiel. Niemand verband damit ein leistungsfähiges Shopsystem, aber viele damalige Messebesucher erinnern sich bis heute an den vorzüglichen Kaffee auf den pompösen Messeständen. Dafür ist „intershop.com“ bis heute aussagekräftig. Nicht jeder hat also viel Erfolg (oder Geld) wie früher „yahoo“ oder heute „google“. Wer die Vorteile genießen und die Nachteile vermeiden will, muss beim Domain-Design eigentlich nur die oben genannten Regeln beherzigen.
Welche Fehler sollten bei der Suche nach einem Domain-Namen unbedingt vermieden werden?
Ganz einfach: Wer seine Zielgruppe kennt, das zentrale Schlüsselwort seiner Online-Inhalte oder seinen eingängigen Eigennamen in der Domain kurz und knackig unterbringen kann und dabei keine Rechte Dritter verletzt, der hat alles richtig gemacht.