… ist eine teure Schule.
In knapp drei Jahrzehnten Internetwirtschaft haben wir schon viele Schrecknisse, modische Marketingtrends und vermeintliche „Neu“-Entwicklungen des Internets gesehen. Sogar mehrfach. Deshalb wirken wir wohl inzwischen ziemlich abgeklärt, ernüchtert und pragmatisch. Mit diesem speziellen „Wir“ meinen wir die erste Generation der Betreiber von professionellen Internetdiensten. Doch manchmal horchen wir dann doch auf auf und wundern uns. So war der verheerende Rechenzentrumsbrand am 10. März in Straßburg auch für uns ein Novum. Vor allem das Ausmaß der Missachtung bewährter Mindeststandards im Rechenzentrumsbetrieb macht selbst uns „alte Internethasen“ fassungslos. Dazu mehr darüber in unserem Beitrag „Infernum Data Centrum“.
Dieser Super-GAU führt uns einmal mehr vor Augen, dass Erfahrungswissen auch in der Interwelt wohl wenig gilt, wenn die Akteure dieses nicht selbst erwerben. Dass man die betriebsinterne Kundendatenbank mit allen CMS-Zugangsdaten nicht auf einem öffentlichen und damit ungeschützten Serverbackup speichern sollte, erscheint logisch. Aber dies ist genau so ganz aktuell einer anerkannten SEO-Agentur passiert. War es Unachtsamkeit? Gleichgültigkeit? Unwissenheit? In jedem Fall ist ein solcher Fehler auf eine mangelhafte professionelle Einstellung zurück zu führen. Denn es gibt erprobte Methoden und Maßnahmen, die solche Patzer verhindern helfen.
Trotzdem Neues ausprobieren
Diese und viele andere vergleichbare Fehler haben also andere vorher auch schon gemacht und in entsprechende Erkenntnisse umgesetzt. Aber vielleicht ist es ja gut, wenn die neue Generation der Internetanbieter und Kunden doch die eigenen Erfahrungen machen und teuer selbst bezahlen. Vielleicht kommen sie zu bahnbrechenden frischen Erkenntnissen, wie man tatsächlich alles besser, nachhaltiger, effizienter etc. macht. Auch mit und im Internet. Wenn wir uns zum Beispiel 2014 von dem Erfahrungswissen der alteingesessenen „Domainer“ hätten abschrecken lassen, dann hätte es die .berlin-Domain vielleicht nie gegeben. Das wäre sehr schade gewesen, denn dann hätten wir uns eine andere gute Nachricht suchen müssen. Aber so können wir voll Freude berichten: „Kein verflixtes 7. Jahr – die .berlin-Domain tut gut!“