Onlineshop-Gestaltung mit WP WooCommerce (Teil 3): Finetuning & Usability

Klare Navigations-Strukturen verwenden.
In das Header-Menü bzw. in die Kopfzeile gehören alle für den Online-Kauf relevanten Funktionen und Auswahlmöglichkeiten: „Shop-Startseite“, „Kundenkonto“, „Warenkorb“, Anzeige der Warenkorbfüllung, Prodult-/Kategorie-Wahl und wichtige Kundenhinweise, z.B. über Services, Lieferzeiten etc.
Im Footer (Fußzeile) erwarten Ihre Kunden Links zu rechtlichen Informationen (AGBs, Widerruf, Datenschutz), Lieferbedingungen, Zahlungskonditionen und andere relevante Hintergundinformationen.

  • Gut erkennbare Bilder und kurze informative Texte.
    Lesen von viel Text ist sowohl auf kleinen Handy-Displays als auch normalen Bildschirmen anstrengend und kostet Zeit, die im Falle von Onlineshops immer gegen Sie arbeitet. Bilder helfen bei der Orientierung und Entscheidung: das will und braucht Ihr Kunde! Daher ist es wichtig, dass Sie auf die hohe Qualität des Bildmaterials achten, damit auch gezoomte Darstellungen noch gut aussehen. Gleiches gilt für die beschreibenden Texte: kein Marketing-Blabla und Werbegewäsch.
  • Schritt 4: Funktionstests

    Vielleicht sind Sie schon einmal der Methode der „agilen Softwareentwicklung“ begegnet. Sie setzen sich zu Beginn eines Software-Entwicklungsprozess Ziele, sogenannte Meilensteine, die definieren, wann was in welcher Qualität fertig sein und getestet werden soll. Natürlich können Sie mit den Funktionstests warten, bis das Design „steht“, doch erfahrungsgemäß sparen Sie Zeit, wenn Sie zum Beispiel nach der Fertigstellung einer einzelnen Navigationsebene gleich die dazugehörigen Links und Funktionen testen. So vermeiden Sie das Anhäufen von Fehlern und dämmen das Risiko ein, am Ende mit einem zwar optisch brillianten, aber funktional desaströsen Onlineshop dazustehen.

    Insbesondere das Erscheinungsbild unter den gängisten, aktuellen Browsern Internet Explorer, Mozilla Firefox, Google Chrome, Opera und Safari und mit den wichtigsten Endgeräten sollten Sie regelmäßig überprüfen, um Irrwege zu vermeiden. Natürlich müssen Sie hierzu nicht alle Endgeräte kaufen, denn hier gibt es inzwischen Online-Werkzeuge wie z. B. Screenfly, welche Handy- und Tablet-Nutzung nahezu perfekt simulieren.

    Schritt 5: Friendly User als Beta-Tester

    Sobald Ihr Design steht, sollten Sie Ihren Online-Shop unbedingt von Dritten auf die Probe stellen lassen. Wenn Sie dieser eine Schlüsselposition im Unternehmen zuordnen, empfiehlt sich sogar die Beauftragung von Test-Profis. Denn diese nehmen nicht nur die technische Funktionstüchtigkeit unter die Lupe, sondern werten mit den Beta-Testern auch die sogenannte Usability, zu Deutsch „Nutzerfreundlichkeit“ nach klar vordefinierten Standards aus. Wenn es eine Nummer kleiner sein darf, genügen auch Freunde, Familie und Mitarbeiter, um diesen freundlichen Test durchzuführen. In jedem Fall erhalten diese „Friendly Users“ hierzu kleine Testszenarien wie Bestellen, Kaufen, Widerrufen, Nachfragen, bestimmte Produkte suchen, Bewertungen schreiben – also alle Standard-Situationen im Online-Shop. Dazu werden sie gebeten, Fehler, Unklarheiten und andere Auffälligkeiten zu protokollieren und ggf. Verbesserungsvorschläge zu machen. So erhalten Sie ein ehrliches und brauchbares Feedback, welches Ihnen bei der Perfektionierung des Shops wertvolle Hilfestellung leisten wird.

    WordPress hilft mit Widgets und Plugins

    Widgets bringen Nutzerfreundlichkeit in den Shop
    Widgets bieten Kunden zusätzliche Navigationshilfen im Onlineshop.

    Ein Rat noch zum Schluss: Bevor Sie für einzelne Individualfunktionen teure Entwicklungsaufträge vergeben, lohnt sich die Suche in der WordPress-Community nach fertigen Widgets und Plugins, denn so können Sie die Design-Hilfen dieses Content Management Systems zu Gunsten Ihres Online-Shops voll ausnutzen und eventuell viel Zeit und Geld sparen.

    Fazit

    Ein Onlineshop ist eigentlich nie ganz „fertig“, denn Sie müssen Ihn regelmäßig bearbeiten, anpassen und erweitern, um den Wünschen Ihrer Kunden gerecht zu werden. Sei es, dass sich die Wahrnehmungs- und Nutzungsgewohnheiten Ihrer Kundschaft ändert, Ihr Produktsortiment angepasst werden muss oder Sie an der generellen Verbesserung Ihrer Services im eBusiness arbeiten wollen.

    Letztlich ist die Akzeptanz Ihres Online-Shops bei den Kunden von verschiedenen Faktoren abhängig, aber ein Kriterium schlägt alles: Service. Egal wie schön Ihr Shop geworden ist, wie gut er technisch funktioniert und welche hohen Qualitätsansprüche Ihre Produkte erfüllen, Ihrer Onlineservice-Versprechen müssen Sie dauerhaft einhalten, sonst gefährden Sie Ihre Bemühungen. Ein guter Geschäftsfreund fasste dies einmal in einem schönen Bild zusammen: „(Online)Kunden sind wie scheue Rehe: schwer anzulocken, noch schwerer zu halten und sehr leicht zu verscheuchen.“ Aber lassen Sie sich nicht entmutigen: der Aufwand, einen richtig guten Shop zu bauen und die passenden Services im Unternehmen zu etablieren, lohnt sich. Denn nichts ist schöner, wenn Ihnen die Kunden doch letzlich aus der Hand fressen, weil Sie Ihre Sache gut gemacht haben.