WordPress braucht für das Arbeiten in der jeweiligen Sprache sogenannte Sprachdateien. Es sind immer drei pro Sprache. Eine mit der Endung „.po“, eine mit „.mo“und eine „.pot“. POT steht für „Portable Object Template“ und ist die eigentliche Übersetzungsdatei. Sie enthält sämtliche übersetzbaren Textzeilen als Liste in Englisch. WordPress benutzt diese nicht, aber sie dient den Entwicklern (oder auch Ihnen) als Grundlage für die Übersetzung.
WordPress braucht die PO (Portable Object) und MO (Maschine Object) Dateien. In der PO-Datei stehen die Originaltexte und deren Übersetzungen. Diese können wir lesen – und meistens sogar verstehen. Die MO-Datei enthalten das Gleiche, nur eben in Maschinensprache.
Zwei Wege zur Lokalisierung von WordPress Anwendungen
Bitte geben Sie sich nicht der Illusion hin, dass es mit den folgenden Werkzeugen alles ganz easy und schnell geht. Denn Sie müssen mehrere hundert wenn nicht sogar tausend Texteinträge bearbeiten. Manche gehen ganz schnell, weil sie nur aus einem Wort oder Zeichen bestehen. Aber manche haben es in sich, weil sie vielzeilige Anweisungen oder Fehlermeldungen enthalten. Oder aber sie bestehen aus Textbruchstücken, die durch Systemeinträge aus der Datenbank ergänzt werden. Hier sollten Sie den Kontext kennen, damit die Übersetzung nachher auch stimmig ist. Kurzum – egal welches Hilfsmittel, das ist eine umfangreiche Fleiss- und Denkarbeit.
Der Weg zu Fuss mit der lokalen Software Poedit
Wenn Sie die genauen Datei- und Verzeichnisstrukturen von WordPress auf dem Server kennen, dann können Sie den mutigen Weg der manuellen Übersetzung mit einem Werkzeug wie Poedit gehen. Poedit ist Freeware – also Open Source und kostenlos – und verlässlich erprobt. Allerdings brauchen Sie hier auch Erfahrung im Erkennen von Programmiercodes, die natürlich nicht übersetzt werden sollten und den Texten, die nachher verständlich sichtbar sein sollen. Mit Poedit bearbeiten Sie wie der Name schon sagt die PO-Datei, um sie dann später in eine MO-Datei umzuwandeln. Beide Dateien werden dann später in das richtige WordPress Dateiverzeichnis auf dem Server hochgeladen. Hier muss man die von WordPress vorgegebene Systematik für Sprachdateien und ihre Namen strikt einhalten, sonst geht das ordentlich schief. Ist also nur etwas für echte Profis.
Der bequeme Weg über das WordPress Plugin „Loco Translate“
Für den technisch versierten Laien gibt es natürlich auch eine bequemere Lösung. Das WordPress Plugin „Loco Translate“ bietet eine ganze Menge Komfort. Zum einen erhalten Sie eine Gesamtübersicht aller Theme und Plugins Ihrer WordPress-Installation, die mit Übersetzungsdateien arbeiten. Das Plugin zeigt den Status der zu übersetzenden Sprache an. In unserem Fall Deutsch. (siehe Bild)
Wenn Sie die zu übersetzende Anwendung auswählen, dann bekommen Sie die Liste aller Textzeilen (aus der POT-Datei) angezeigt und können die passende Übersetzung dann in dem entsprechenden freien Feld eintragen. Wenn Sie Ihre Übersetzung speichern, dann werden die PO- und MO-Dateien automatisch erzeugt bzw. aktualisiert. Das reduziert natürlich die Anzahl der Fehlerquellen deutlich. Aber Sie müssen immer noch darauf achten, dass Sie Steuerzeichen aus dem Programmcode auch vollständig und an der richtigen Stelle Ihres übersetzten Textes einfügen. Sonst geht die Funktionalität flöten und wird durch Kauderwelsch ersetzt. Also auch hier ist Fleißarbeit und Konzentration angesagt. Danach müssen Sie nur noch darauf achten, dass ein Theme-Update Ihre Übersetzungsdateien nicht einfach überschreibt. Das kommt nämlich häufiger vor. Also sorgen Sie vorher für eine entsprechende Sicherung.
Ein paar Tipps zum Schluss
Auch bei der Sprachanpassung des Backend sollten Sie darauf achten, dass vor allem Arbeitshinweise und Fehlermeldungen für den Anwender-Laien sehr gut, das heißt leicht verständlich sind. Google-Translator kann hier eine hilfreiche Richtungsangabe liefern, wenn Sie sich nicht sicher sind, was der Programmierer hier gemeint hat. Aber Sie sollten diese Übersetzungen unbedingt sprachlich nach allen Regeln der Kunst vereinfachen und glatt ziehen. Das heißt: Kurze Sätze, keine Verschachtelungen, wenig Fremdwörter. Das ist der eigentliche Sinn von Lokalisierung.
Manchmal lohnt es übrigens auch, vermeintlich gängige Anglizismen oder englische „Fachbegriffe“ in deutsche Synonyme zu übertragen. Das hebt die Bedienbarkeit Ihrer übersetzten WordPress-Anwendung auf ein ganz neues, überraschend hohes Level der Lokalisation. Diese Mühe lohnt sich.
Falls Sie jetzt den Wunsch verspüren, Ihre WordPress-Websites sprachlich optimieren zu wollen, aber den Aufwand scheuen, dann helfen wir gerne. Inzwischen haben wir dank unserer anspruchsvollen Kundschaft einige Übung darin. Ansonsten sollten Sie jetzt genügend Rüstzeug haben, um Ihre eigene „Lokalisierung“ voranzutreiben. Und sollten Sie in diesem Zusammenhang Ihr Wissen über attraktiven Sprachgebrauch auf Webseiten noch einmal auffrischen wollen, dann schauen Sie sich doch einfach noch einmal unsere Beiträge zum Thema „Onlinetexten“ an. Kann nicht schaden.
Für Fragen stehen wir natürlich jederzeit gerne zur Verfügung. Einfach Kontakt aufnehmen.