Datenschutzinformation als Kundendienst und SEO-Köder

Die Datenschutzerklärung sollte eine kundenfreundliche Datenschutzinformation sein

Eine spannende Kombination

Neulich diskutierten wir mit einem Kunden über eine vom Rechtsanwalt entworfene „Datenschutzerklärung“ für die neue Website. Sein Unwohlsein erwies sich als begründet, denn sie enthielt ein paar technische Falschaussagen und war darüber hinaus auch noch unverständlich. Und das heisst im Klartext: Der eigentliche Sinn der Datenschutzinformation wurde damit leider verfehlt und die Chance zu einer Vertrauensbildung durch mehr Transparenz gegenüber Websitebesuchern vertan. Das finden wir schade. Deshalb hier ein paar Tipps für Ihre eigene, kundenfreundliche Datenschutzinformation.

Geben Sie orientierende Datenschutzinformationen

Tipp 1: Machen Sie die Datenschutzerklärung zur Datenschutzinformation!

Zwar finden Sie alle wichtigen Hinweise zum Verfassen einer Datenschutzinformation unter dem Suchwort „Datenschutzerklärung“, aber eigentlich ist dieser Begriff etwas unglücklich gewählt. Denn er verleitet dazu, dass Sie den Weg der Juristen gehen, bei denen die rechtliche Absicherung im Vordergrund steht. Dabei ist aber genau das nicht Sinn der Sache. Auch nicht gemäß DSGVO. Schließlich hat diese zum Ziel, dass die Kunden oder Websitebesucher bewusst über die Verwendung ihrer Daten mitentscheiden können und deshalb z.B. wissen müssen, wer welche Daten wozu erhebt, verwendet und wie lange speichert. Also sollten wir als Anbieter und Websitebetreiber in unserer „Datenschutzinformation“ genau darauf Wert legen: informieren und aufklären. Dann sind Sie auch in Sachen DSGVO auf der rechtlich sicheren Seite.

Machen Sie Ihre Datenschutzerklärung mit den typischen Onlinetext-Elementen lesefreundlich!

Tipp 2: Formulieren Sie klar, verständlich und transparent.

Ganz nebenbei erreichen Sie mit diesem anderen Ansatz „informieren statt absichernd erklären“ auch den zweiten, juristischen Zweck, nämlich die rechtliche Absicherung. Und das viel besser, als es ein typischer Anwalt könnte. Weil wir durch eine klare, verständliche und transparente Datenschutzinformation das Kundenvertrauen stärken.

Natürlich müssen alle rechtlichen und technischen Sachverhalte in der Datenschutzinformation richtig dargestellt sein. Dabei kommen auch Fachbegriffe zum Einsatz. Aber niemand verbietet Ihnen, diese alltagssprachlich so zu erklären, dass jeder des Lesens mächtige sie versteht. Und Sie tun Ihren Kunden bzw. Websitebesuchern sogar einen Gefallen. Denn es ist möglich, dass man bei Ihnen zum ersten Mal wirklich gut erklärt bekommt, was es mit dem Datenschutz im Internet auf sich hat.

Geben Sie den Suchmaschinen mit Ihrer Datenschutzinformation Futter!

Tipp 3: Machen Sie Ihre Datenschutzinformation zum SEO-Köder.

Ja, es ist erstaunlich. Aber das geht tatsächlich ganz wunderbar zusammen. Wenn Sie nämlich alle bekannten Elemente auch auf Ihrer Datenschutz-Infoseite einsetzen. Will sagen, dass SEO-freundliches Onlinetexten auch hier gut funktioniert. Hier noch einmal die wichtigsten Elemente im Schnelldurchlauf:

  • Verwenden Sie bei der Erklärung, worum es auf Ihren Webseiten geht, Ihr wichtigstes Schlüsselwort (Fokus Keyword) in Zusammenhang mit dem Zweck der Daten, die Sie vom Websitebesucher erheben. Oft ergibt sich daraus nämlich ein unmittelbarer Zusammenhang, warum und wozu Sie bestimmte Daten brauchen.
  • Verlinken Sie bezüglich der einschlägigen Gesetze auf die öffentlichen Webseiten, damit man ggf. auch mal im Originaltext nachlesen kann. Z. B. „Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) – https://dsgvo-gesetz.de/“. Oder Telemediengesetz (TMG) – https://www.gesetze-im-internet.de/tmg/. Für die internen Links können Sie bei Ihrer Firmenbezeichnung einen Link auf die Startseite setzen und bei Rückfragen zum Datenschutz auf Ihre Kontaktseiten.
  • Setzen Sie Zwischenüberschriften. Das gliedert Ihre Datenschutzinformation und macht sie dadurch übersichtlicher. Und „Wissende“ können irrelevante Passagen ggf. überspringen.
  • Verwenden Sie wie bei einem herkömmlichen Text alle Stilelemente, die den Lesefluss und das Verstehen erleichtern. Dazu gehören kurze Sätze mit Bindewörtern zur Überleitung, kurze Absätze, aktive Formlierungen (z. B. „wir produzieren“ statt „bei uns wird produziert“), direkte Anrede (Bitte „siezen“ statt „duzen“!) etc. Vermeiden Sie Schachtelsätze und reduzieren Sie den Anteil von Infinitivsätzen (zu/um zu).
  • Bei Bedarf helfen auch erklärende Bilder oder Grafiken. Sie lockern den Text auf und helfen beim Veranschaulichen. Aber seien Sie damit äußerst vorsichtig und sparsam, denn es handelt sich bei Ihrer Datenschutzinformation um einen Text, der seriös bleiben muss.

Das alles sind Maßnahmen, die von Suchmaschinen grundsätzlich belohnt werden. Also ist es nur schlau, diese auch hier zu verwenden.

Schreiben Sie Ihre Datenschutzinformation sachlich richtig, aber individuell!

Tipp 4: Schreiben Sie Ihren eigenen Informationstext!

Natürlich sind Datenschutzerklärungen aus einem Textgenerator zunächst bequem und oft kostenlos zu haben. Auch das Klauen vom Texten anderer Webseiten ist ein beliebter Sport zum Kostensparen. Aber sie werden Ihrem Anspruch an Professionalität niemals so gerecht werden, wie ein von Ihnen individuell erstellter Text. Und auch wenn diese meist juristischen Textgeneratoren einen anderen Eindruck erwecken – sie sind alles andere als fehlerfrei. Juristisch wie technisch. Darüber hinaus enthalten kopierte Texte oft Passagen, die gar nicht auf Ihre Webseiten zutreffen. Oder es fehlen Elemente, die Sie aber z.B. über Ihr CMS und dessen Funktionserweiterungen einsetzen. Das müssen Sie dann ohnehin per Hand nacharbeiten.