Was hat denn Johannes Gutenberg mit dem neuen WordPress Editor zu tun? Das fragen sich viele im World Wide Web. Denn außer, dass es hier um das Setzen, also das Gestalten von Texten geht, eigentlich gar nichts. Das vermeintlich Revolutionäre, welches der unfreiwillige Namensgeber mit seinen beweglichen Lettern im Buchdruck einführte, fehlt. Doch werden Sie als User seit Ende 2018 beim Update auf WordPress 5.ff damit konfrontiert und müssen, wenn Sie Ihre vertraute Editor-Umgegung wiederhaben wollen, den sogenannten „Classic Editor“ als WordPress Plugin installieren.
Warum ein neuer, komplett anderer WordPress Editor?
Der sogenannte „Gutenberg-Editor“ erfährt in der Fachwelt – und nicht nur dort – harsche Kritik. Denn das „Neue“ ist, dass er in erster Linie einfach nur komplett anders ist. Doch damit macht er eingefleischten, professionellen WordPress-Anwendern das Umgewöhnen schlichtweg nur schwer. Aber diese sollen ja auch nicht darauf anspringen. Gemacht ist der aktuelle WordPress Editor für die neue Generation von CMS-Nutzern, die mit „Klick, Klick“ und „Wisch & Weg“ inzwischen aufgewachsen sind. Oder vielleicht für unerfahrene Neulinge, die nichts anderes kennen. Das können Sie daran erkennen, dass auf den offiziellen WordPress-Seiten von einem „Bearbeitungs-Erlebnis“ gesprochen wird.
Schnelle Blockabfertigung? Ja! – Systematisches Abarbeiten? Eher nicht.
Als Profi-Anwender verzichtet man gerne auf Erlebnisse, vor allem auf solche, wenn man seinen Beitrag im Editor statt als Ganzes in einzelne „Medien-Blöcke“ zerfleddert vorfindet. Deshalb heisst der Gutenberg Editor übrigens auch eigentlich „Block-Editor“. Zunächst erscheint die Darstellung des Textes im WordPress Editor übersichtlicher, und so ein Text ist schnell geschrieben. Aber wer lieber den Überblick in den Arbeitsabläufen behalten und den Text systematisch wie zügig bearbeiten will, ist mit dem Classic Editor besser bedient.
Wie Sie sehen, verändert sich die Arbeitsweise sowohl durch den Umbau des eigentlichen Editors aber auch durch die Veränderung der Position und Inhalte der Menüs rund um den Editor. Was einst nach unten folgend in einzelnen Schritten stand und lediglich mit einer Seitenleiste versehen war, steht nun seitlich ineinander verschachtelt in einzelnen Tabs. Hier kann man leicht etwas übersehen und vergessen. Denn gescrollt, also nach unten geblättert, wird dann auch nicht mehr nur auf einer, sondern auf mindestens zwei Ebenen. Auch das erschwert ein systematisches Schreiben und Bearbeiten von Texten.
Ein weiterer Vergleich zwischen Classic Editor und Gutenberg-Editor anhand von Yoast SEO
Sie merken schon, dass wir vom neuen Blockeditor bei WordPress nicht so begeistert sind. Deshalb haben wir das Plugin Classic Editor installiert und sind weiterhin glücklich. Aber der Fairness halber wollen wir Ihnen den Gutenberg Editor noch einmal etwas näher vorstellen, damit Sie selbst entscheiden können. Wenn Sie beispielsweise die Suchmaschinenoptimierung mit Yoast SEO bearbeiten wollen, müssen Sie beim neuen Blockeditor zwischen den Elementen in der rechten Seitennavigation hin und her schalten. Im Classic-Editor scrollen und arbeiten Sie sich systematisch Schritt für Schritt durch und können dabei nichts wesentliches wie zum Beispiel die Suchmaschinenoptimierung aus Versehen vergessen.