Auch „Green IT“ ist für uns und unsere Kunden extrem wichtig. Um diesen ökologischen Gedanken umzusetzen, bemühen wir uns zum Beispiel permanent um die Balance zwischen nachhaltiger Nutzung von Hardware und dem Austausch durch stromsparende moderne Geräte. Unser DataCenter bezieht darüber hinaus seinen Strom zu 100 % aus erneuerbaren Energien. Auch hier hilft uns die Servervirtualisierung. Denn wir brauchen zwar leistungsstärkere aber dafür weniger physikalische Server für ein stetig wachsendes Angebotsvolumen. Die Energieeffizienz ist deutlich besser, das hilft beim Strom sparen. Und Investitionen sind nachhaltiger, weil diese Server einfach länger laufen.
„Web 2.0“ und „Green IT“ spielten für uns ziemlich von Anfang an eine wichtige Rolle. Auch wenn wir mit den Begriffen nie so ganz glücklich waren, so standen sie unter dem Strich für echte Neuerung, ja sogar Verbesserungen für uns und unsere Kunden.
Und was ist mit der Cloud?
Richtig, es gibt noch einen bisher nicht genannten Begriff im Reigen der Marketingtrends, obwohl hier deutlich mehr dahinter steckt: „die Cloud“. Genau genommen ist damit ursprünglich Cloud Computing gemeint, also die Verarbeitung und Speicherung von Daten in einem Netzwerk auf ver- und geteilten Ressourcen. Quasi die Blaupause für das technische Internet. Deshalb wird es bis heute als Wolke dargestellt. Unglücklicherweise neigen gute Begriffe dazu, im Laufe der Zeit immer unschärfer verwendet zu werden. Heute ist in allgemeiner Wahrnehmung alles „Internet = Cloud“. Das ist zwar nicht ganz richtig, aber diese Wahrnehmung hat zu einer durchgehenden Veränderung der Arbeitsprozesse geführt. Die Geschäftskorrespondenz ist nicht mehr in einem Aktenordner, einem Server oder auf dem Arbeits-PC abgelegt, der sich irgendwo im Firmenbüro befindet. Man hat E-Mail und kann von überall mit jedem internetfähigen Endgerät darauf zugreifen. Gleiches gilt für Projekt- und Ressourcenmanagement, Informationssysteme und Dokumentenverwaltung. Das muss man schon als echten Wandel sehen.
Welche Marketingtrends bewegt die IT-Branche aktuell?
Seit einigen Jahren ist „IoT“, das Internet der Dinge, der Renner. Wir halten nichts davon, dass Kühlschränke im Supermarkt Bestellungen aufgeben können oder das Abhörgerät eines Internet-Megakonzerns den Alltag im Haushalt begleitet. Und es muss auch nicht jedes Augenzucken mit einer mobilen App dokumentiert und behandelt werden. Aber jedem das seine.
Was uns antreibt: digitale Souveränität.
Uns selbst treibt die digitale Souveränität an, und das schon seit längerem. Wir sehen das als technische und wirtschaftliche Notwendigkeit und nicht als Trend. Wir müssen auch aufpassen, dass diese wichtige Aufgabe in den ´“gehypten“ Marktingtrends untergeht. Denn leider hat Deutschland in den letzten Jahren hier viel Unabhängigkeit aufgegeben und EU-fernen Unternehmen das Feld überlassen. Der letzte Vorstoß in diese Richtung waren die CIXe auf deutschem Boden mit eigener Leitungsinfrastruktur. Aber das ist fast 20 Jahre her. Für uns ist es wichtig, dass wir selbst Qualität, Leistungsumfang und Einhaltung unserer Rechtsnormen bestimmen können, deshalb legen wir viel Wert auf unsere eigene digitale Souveränität, indem wir möglichst wenige Services einkaufen, sondern lieber selbst produzieren. Das betrifft unsere eigene Web-Conferencing-Plattform, unsere eigenen DNS-Server und vieles mehr.
Wir setzen unsere eigenen Marketingtrends
Seit unserer Gründung gehört zu unseren Leitsprüchen: „Wir mieten nicht, wir vermieten“. Damit müssen wir keinen Marketingtrends der Internetwirtschaft nacheifern. Wir konzentrieren uns einfach auf unsere Technik und das, was wir für unsere Kunden daraus machen können. Und setzen damit unsere eigenen Maßstäbe.
Das Interview führte die freie Journalisting Beatrix Westphal (info@beatrix-westphal.de)