25 Jahre Online-Anwendungen im World Wide Web mit BB-ONE.net
In unseren neunten Interview-Beitrag zu 25 Jahre BB-ONE.net geht es um die Entwicklung der Online-Anwendungen. Auch wenn wir uns in erster Linie als Managed Hosting Provider sehen, so steckt im Wort „Provider“ = „Unterstützer“ neben dem technischen Betrieb auch noch eine weitere Verantwortung: Der Betrieb von Internet Servern dient der Online Bereitstellung von Software. Und so betrachtet, mussten wir uns natürlich von Anbeginn an dann doch irgendwie mit Software beschäftigen. Oder können Sie sich heute vorstellen, eine Website ohne CMS und ausschließlich mit HTML und PHP zu entwickeln und zu pflegen? Natürlich nicht. Daher laden wir Sie in Begleitung der Journalistin Beatrix Westphal zu einem Rückblick in die Anfänge der Online-Anwendungen und deren Entwicklung bis heute ein.
Das Interview
Berlin, Februar 2021 – SaaS (Software as a Service) ist genau so alt wie das kommerzielle Internet. Denn im Prinzip ist jedes Onlineshop-System, jedes CMS, jeder Maildienst und jede Datenbankanwendung im Internet eine Software als Service, also ein Programm, das auf Servern außerhalb der eigenen Geschäftsräume betrieben wird. Schon sehr früh gab es aber auch Versuche, normalerweise lokal betriebene Software über das Internet in einem Mietlizenz-Modell oder als Serverlizenz zu vermarkten. Doch erst ab Mitte der 2000er Jahre gab es zwei Entwicklungen, die den Cloudservices von heute den Weg bereiteten: die technologische und wirtschaftliche Reifephase des Internets und die steigende Anzahl mobiler Endgeräte. So mussten auch Geschäftsanwendungen wie CRM und ERP mobil werden. Es entstanden Datencloud- und Groupware-Anwendungen.
Die BB-ONE.net bot zwar in den frühen 2000er Jahren die technische Infrastruktur für SaaS-Lösungen an, hielt sich aber mit eigenen Angeboten zurück. Denn: „Wir sind Infrastruktur- und Service-Anbieter, keine Software-Entwickler oder -händler“, erklärt Franciska Lion-Arend, Geschäftsführerin der BB-ONE.net GmbH.
Die Begriffe verschwimmen für viele – wie genau definiert BB-ONE.net Software as a Service und Cloudservices bzw. differenziert zwischen ihnen?
Eigentlich ist es ganz einfach: jede Software, die auf einem externen Server läuft, aber lokal genutzt wird, ist „SaaS“. Das hat zunächst erst einmal gar nichts mit dem Internet zu tun. Aber natürlich ist das Internet sowohl als Verbindungstechnologie als auch als Medium der am weitesten verbreitete Zugangskanal. Und wenn wir von Software reden, dann meinen wir Programme, die Daten in irgendeiner Form verarbeiten. Und diese werden im „SaaS“-Modell in der Regel vermietet. Man kann also keine Lizenz daran erwerben, geschweige denn, sie auf eigener Infrastruktur betreiben. Sie verbleiben auf den Servern des Softwareherstellers.
Kommen wir zu den Cloudservices.
Diese beziehen sich mehr auf die Daten in Form von Dateien und Dokumenten, die im Internet vorgehalten werden. Diese kann man dann von einem beliebigen Standort mit einem internetfähigen Endgerät hochladen, abrufen und bearbeiten. Der Begriff hat seinen Ursprung in der Darstellung des Internets als Wolke (=Cloud). Sie steht für eine Struktur verteilter, dezentraler Computerressourcen (Cloudcomputing). Im Gegensatz zu „SaaS“ kann man Cloudlösungen im Lizenzmodell auch auf eigenen Servern betreiben. Aber man kann diese Dienste natürlich auch als Service „mieten“.
Welche Lösungen und Angebote können Ihre Kunden erwarten, welche eher nicht?
Das hängt ganz von den Anforderungen der Kunden ab. Wir realisierten vor ein paar Jahren (2016) ein Projekt mit einen Softwarehersteller, der für einen gemeinsamen Kunden eine Prozess- und Qualitätsmanagement Software über das Internet betreiben wollte. Hier sollte nicht nur die Software als Service betrieben, sondern auch die Daten auf dem Server im Internet abgelegt werden. Dabei standen wir mit unserer Expertise für Servervirtualisierung und Internetsicherheit zur Verfügung. Aber aus dem eigentlichen Software-Entwicklungsprozess haben wir uns komplett herausgehalten.