Stromausfall? Keine Option für Unternehmen!

Wenn der Netzausfall nur kurze Zeit dauert (wenige Sekunden oder Minuten), wird in kleineren Anwendungen nicht reagiert. Sobald der Netzversorger wieder liefert, erkennt die USV dies und schaltet wieder auf Normal- bzw. Ladebetrieb um. In „intelligenten“ Anwendungen wird nach z.B. 3 Minuten das gezielte Herunterfahren der Verbraucher gestartet. Dieser Prozess muss abgeschlossen sein, bevor die Akku-Kapazität der USV erschöpft ist. In Rechenzentren oder ähnlichen Anwendungen wird sofort nach dem Start von Status 2 die Netzersatzanlage gestartet. Je nachdem, welche Technik hier zum Einsatz kommt, dauert es einige Minuten, bis diese übernehmen kann und es beginnt …

Status 3

In diesem Fall übernimmt die Netzersatzanlage (automatisch) die Versorgung der Verbraucher mit Betriebsspannung, sie erfüllt nun die Aufgabe, die ihr Name verspricht: sie ersetzt die ausbleibende Betriebsspannung vom Netzversorger.

Dieser Status kann nun durchaus Stunden oder Tage andauern. Die verwendete Technik ist für Dauerbetrieb ausgelegt. In Rechenzentren wird die Rückkehr der Netzversorgung automatisch detektiert und die Rückschaltung auf das Netz des Versorgers erfolgen. Das es dabei im Wortsinne kräftig rumpeln kann und Begriffe wie „Netz-Syncronisierung“ von zentraler Bedeutung sind, sei nur am Rande erwähnt. Bei Interesse fragen Sie den Elektromeister Ihres Vertrauens.

Nur die halbe Wahrheit

Hier steht nun mehrfach das Wort „automatisch“. Ganz so einfach ist das allerdings in der Praxis nicht. Wer jemals die Rückschaltung der Last auf den Netzversorger miterlebt hat, wird bestätigen, dass es sich dabei um eine äusserst eindrucksvolle Angelegenheit handelt. Immerhin reden wir hier von Stromstärken in der Grössenordnung von einigen 100 oder 1000 Ampere. Spannend wird dabei besonders die Phasen-Syncronisierung der beiden Spannungen.

Bei der Beschreibung von Status 3 habe ich mit Absicht das meiste weggelassen. Warum?
Erstens handelt es sich nicht um mein Fachgebiet, lieber sage ich nichts, als etwas falsches. Zweitens ist Sinn und Zweck dieses Artikels, Unternehmer aus dem Bereich KMU zu ermuntern, in den Bereich USV für die IT zu investieren.

Ein kleines Praxisbeispiel

Ein Wirtschaftsprüfer, eine Web-Agentur oder ein Handwerksunternehmen mit 10 – 50 Mitarbeitern sollte aus wirtschaftlichen Gründen eine solide konzipierte und ausreichend dimensionierte USV anschaffen und betreiben. Eine vollautomatisch übernehmende Netzersatzanlage ist hier meist nicht wirtschaftlich. Durchaus sinnvoll aber kann hier in Einzelfällen sein, über eine Netzersatzanlage zu verfügen, die nach dem gezielten Herunterfahren und Neustarten der IT übernimmt.

Sie verfügen bereits über eine ausreichend leistungsstarke USV, deren Akkus nicht älter sind als drei Jahre, die regelmässig durch Abschalten des Netzversorgers auf Funktion geprüft wird, ihre Tätigkeit an verantwortlicher Stelle meldet? Dann haben Sie diesen Artikel nicht umsonst gelesen, sondern können sich nun verstärkt um die übrigen Themen zur Betriebs-Sicherheit kümmern.

Ein zweites Praxisbeispiel steht uns selbst ins Haus: Das Gebäude, in dem die Verwaltung der BB-ONE.net ihren Sitz hat, erhält neue Verbrauchs-Zähler. Der Austausch soll zwischen sieben und 30 Minuten dauern. Was wir getan haben, was passiert ist und wie wir mit dem angekündigten Störfall umgegangen sind, werden wir Ihnen in der nächsten Ausgabe unseres Magazins berichten.

Fazit

Für Ihre Unternehmens-IT sollte eine USV vorhanden sein, die Ihre Server, Computer und Telefon bei einem Stromausfall für einige Minuten mit Elektrizität versorgt. Sie hat dann noch den angenehmen Nebeneffekt, dass Sie vor Störungen und Schäden durch Stromschwankungen geschützt sind. Die Qualität der Stromversorgung ist in Deutschland nämlich weniger gut, als die meisten denken. Der zunehmende Bedarf durch die wachsende E-Mobilität macht die Sache auch nicht gerade besser. Daher sollten Sie über eine baldige Anschaffung ernsthaft nachdenken. Viel Spass beim Einkauf.

Übrigens: Wenn Sie wissen wollen, wie die BB-ONE.net sich schon seit langem gegen einen Stromausfall schützt, dann finden Sie entsprechende Hinweise in den beiden Beiträgen „Capital-Hosting: Standort und Qualität als Erfolgsschlüssel“ und „Checkliste für DataCenter – Prüfen Sie Qualität und Leistungen“. Und natürlich haben wir für die Server in den Geschäftsräumen auch USVs und sogar eine kleine Netzersatzanlage. Schließlich wollen wir durchgehend erreichbar bleiben.